Rechenzentrum FRA1 – NTT Global Data Centers EMEA (vormals e-shelter)
Immer öfter erreichen uns Anfragen unserer Kunden nach Dedicated Servern an einem Rechenzentrumsstandort, welcher eine noch höhere Zertifizierung aufweist als unser aktueller Standort FRA4 – FirstColo. Bereits seit einigen Monaten sind wir daher auf der Suche nach einem weiteren Dienstleister im Großraum Frankfurt, der unsere Anforderungen an Verfügbarkeit, Zertifizierung und Service vollumfänglich erfüllt. Nach der Prüfung mehrerer Angebote haben wir uns für den Standort FRA1 – NTT in Frankfurt Rödelheim entschieden.
Zertifizierung – FRA1 – NTT
Die Rechenzentren am Standort FRA1 verfügen aktuell über nachfolgende Zertifizierungen:
- DIN EN 50600
- ISO 9001
- ISO 27001
- ISO 50001
- PCI DSS
- Tier3 in Anlehnung an TIA 942:2010 – Anhang G
Durch die Zertifizierungen wird hierbei ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit- und Sicherheit der Rechenzentrumsinfrastruktur garantiert.
Infrastruktur – FRA1 – NTT
Colocation Fläche
- 52.000 m² IT-Fläche
- Flexible Colocation-Bereitstellungen: einzeln Rack Colocation, Cages, Suiten, schlüsselfertig Suiten, Shell- und Core-Lösungen
- Nebenräume (Büros, Lager und Vorinstallationsräume)
- Gemeinschaftsräume wie Besprechungsräume und Catering-Bereich
- getrennt und unabhängig technisch Bereiche pro Rechenzentrumsgebäude
Kühlung der Serverräume
- hocheffiziente Chiller mit integrierter Freiluft-Kühlung sowie separaten Rückkühlern sowie einem selbst entwickelten wasserbasierenden Energie Managementsystem
- periphere Belüftungs- und Entlüftungs-Systeme mit energieoptimierten Betriebs-Punkten (Drehzahlregelung, feuchtigkeitsabhängige Kontrolle etc.)
- periphere Befeuchtung- und Entfeuchtung-Systeme mit geringem Energieverbrauch – Verwaltung der Luftfeuchtigkeit in IT-Bereichen
- Kühl- und Kaltwasserkreisläufe mit redundante Pumpen, FU-gesteuert
- Wärmerückgewinnung mit Heizpumpen für Notheizung- und Vorheizen der Stromversorgungssysteme sowie den Büros
Stromversorgung- und Stromleistung
- Umspannwerk vor Ort mit 120 MVA Leistung
- Stromversorgung bei 110 kV von zwei Umspannwerke mit zwei Einspeisungen
- eigenes Umspannwerk mit drei 110/20 kV Transformatoren n + 1
- maximale IT-Auslastung des Clients von 8 – 12 MW pro Rechenzentrumsgebäude
- durchschnittliche Leistungsdichte von 1 – 3 kW / m²
- separate duale USV-Systeme (A- und B-Versorgung) mit 2n Redundanz pro Rechenzentrumsgebäude
- redundant gestaltete Notstromversorgung System mit Dieselgeneratoren für jedes Gebäude (Diesebevorratung auf dem Campus für 72 Stunden)
Brandschutz
- Automatische digitale Brandmeldeanlage auf allen Ebenen mit Punkt- und Luftansaugung Detektoren (RAS)
- Früherkennungssysteme (VESDA) im Rückluftweg
- Feuerlöschsystem basierend auf einem Argon oder Stickstoff-Löschgassystem
- Brandschutzwände auf ein Minimum von 90 Minuten Trennung
Sicherheit
- 24/7 Security Operations Center und Betriebszentrale
- Redundantes Monitoring von allen kritischen Funktionen durch standardisierte Sicherheitsprozesse und multilevel Sicherheitszonen Prinzip sichern die Colocation Flächen sowie den technischen Betrieb ab.
- Palisadenzäune, die durch einen Sicherheitsdienst überwacht werden sowie Begrenzungszäune zum Schutz des Datacenter-Campus
- Videoüberwachungssysteme bei den Außenanlagen- und Rechenzentrumsflächen
- Fahrzeug Schutzpoller in Anlehnung an BS PAS 68:2013
- Digitaler Kartenzugang an allen Zugangstüren
- vorbeugende Risikobewertung und kontinuierliche Prüfung/Schulung von Bedienpersonal
Konnektivität / Netzwerk
- Carrierneutral
- redundante Carrier-Meet-Me-Rooms
- redundante Carrier Access Rooms pro Gebäude
- Carrier-Mix vom globalen Tier-1-Carrieren bis hin zu regionalen Carrieren (über 350 Carrier)
- Konnektivität zu den wichtigsten Carrier Hubs wie z.B. zum DE-CIX
- vorgespleißte Dark Fiber verfügbar auf Nachfrage
- redundante strukturelle Verkabelung mit verschiedenen Wegeführungen
- Vorverkabelung zur schnellen Bereitstellung von Cross-Connects
- Inter-DC-Konnektivität zwischen NTT-Rechenzentrumsstandorten zur Realisierung von geo-redundanten Lösungen
Service Level Agreement auf technische Anlagen
- 99,999% Verfügbarkeit der Stromversorgung
- Klimatisierungsbedingungen gemäß den ASHRAE-Richtlinien
Netzwerkaufbau – AS48314
Da es sich bei den Rechenzentren von NTT Global Data Centers EMEA um vollumfänglich Carrierneutrale Standorte handelt, nutzen wir hier die Möglichkeit ein eigenes AS zu betreiben. Seit heute ist die IP-Projects daher auch der Betreiber- und Verwalter des AS48314. Dies bietet uns die Möglichkeit, selbst in unser Netzwerk- und Routing einzugreifen und auf Kundenwunsch unser Netzwerk um weitere Carrier zu erweitern ohne einen Umweg über einen Subunternehmer notwendig werden zu lassen. Aktuell startet der Standort FRA1 mit wenigen Serversystemen, daher setzen wir zunächst auf die Carrier Core-Backbone und ANEXIA. Eine spätere Erweiterung der Carrier ist bereits vorgesehen und die technische Router Infrastruktur darauf ausgelegt.
Routerinfrastruktur – AS48314
Als technische Infrastruktur für unser AS48314 haben wir uns für eine 3-Fach Redundanz bestehend aus unterschiedlichen Router-Modellen entschieden. Für das Routing kommt daher eine MX204 sowie eine MX240 inklusive vollständig redundantem Ausbau sowie einer 4-Core Routing Engine mit 32 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Die 3-Fach Redundante erreichen wir, da die MX240 bereits durch eine redundante Routingengine Hardwareseitig vollständig redundant ist.
Die Router selbst werden redundant über einen 40G QSFP+ Carrier Connect Switch mit einer optionalen Erweiterung auf mehrere 100 Gigabit/s angebunden.
Netzwerkaufbau – Standort FRA1
Das Netzwerk am Standort FRA1 ist auf eine möglichst hohe Verfügbarkeit ausgelegt. Wichtig war uns hier eine Wartungs- und Fehlertoleranz zu gewährleisten. Der Aufbau unseres Netzwerks lässt sich grafisch wie Folgt abbilden:
Dank dieser Topologie wird verhindert, dass Software Updates, Switch-Defekte- oder Neustarts Einfluss auf die Verfügbarkeit des einzelnen Servers haben.
Serverangebote / Produkte am neuen Standort FRA1
Da am Standort FRA1 ausschließlich Rack-Server installiert werden können, wird sich das Angebot hier ausschließlich auf unsere Business Dedicated Server Linien beschränken. Auf unserer Webseite kann bei der Buchung von Servern noch nicht zwischen den Standorten differenziert werden. Dies werden wir in den nächsten Wochen freischalten. Neue Server können wir gerne bereits an FRA1 auf Anfrage an unseren Kundensupport bereitstellen.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.
Schön zu hören.
Was bedeutet, dass in Zukunft FRA4 mit FRA1 verbunden wird? Ich nehme an, dass keine Server umziehen werden. Werden die Server in FRA4 dann über AS48314 announced?
Korrekt. Aktiv werden wir erstmal keine Server zu NTT umziehen. Auf Kundenwunsch können wir dies aber natürlich abbilden. Erstmal geht es darum, dass wir Failover Lösungen zwischen FRA1 und FRA4 abbilden können, da wir einige Kunden haben, die dies als zusätzliches Feature benötigen. Dann ist es geplant, die Carrierdichte zu erhöhen, damit wir auf das Selbe Level kommen wie das aktuelle AS in FRA4 von FirstColo. In Zukunft soll das AS von FirstColo nur noch als Backup Netz verwendet werden, sollte es Probleme zwischen der Verbindung FRA4 -> FRA1 geben.
Schön zu sehen das es sich sich so gut entwickelt!
Hintergrundartikel finde ich immer interessant zu lesen. Aus privatem Interesse, warum wurde sich für Juniper entschieden und nicht für einen anderen Hersteller (Cisco, HPE etc.)?
Vielen Dank für das Feedback!
Wir haben uns beim Routing für Juniper entschieden, weil wir mehrere Partner haben die mit Juniper Routern vertraut sind. Natürlich können wir auch Personal auf bestimmte Lösungen schulen, wenn es aber brennt möchte man dennoch die Möglichkeit haben auf erfahrene externe Partner zurückgreifen zu können, daher ist hier die Wahl auf Juniper gefallen.
Vielen Dank für die Antwort. Das ergibt auf jeden Fall Sinn 😉
Werden in der Carrier Connect Infrastruktur die Carrier und das interne Netz durch VLANs getrennt? Werden Sie überhaupt getrennt? Da die Router ja sehr wahrscheinlich als eine Art Router-On-A-Stick umgesetzt sind.
Guten Morgen,
korrekt. Wenn man die Carrier Links direkt auf die Router terminiert, könnte man ja diese nur als Aktiv/Fallback nutzen. In unseren Fall werden die Carrier Links auf die vorgeschalteten QFX Switche terminiert so dass wir im LACP Channel die volle Bandbreite der redundanten Links auch nutzen können. Die Carrier werden dann per internen V-LAN zu den Routern transportiert und die Terminierung der V-LANs als Solches findet primär auf den Carrier Connect Switchen statt.
Hallo Herr Schinzel,
Ist es möglich mit seinem eigenem Server von FirstColo zu NTT zu wechseln?
Mit freundlichen Grüßen
Daniel
Guten Abend,
Colocation können wir am Standort NTT leider nicht anbieten.
Viele Grüße
Michael Schinzel